Satirischer Vortrag auf dem Willy-Brandt-Platz Frankfurt am 31.12.2011
“Wollt ihr die totale Bank ?”
“Wollt ihr die totale Bank ?”
Regieanweisung: Bei den Ausrufen von “Heil….etc.” unbedingt den gestreckten Mittelfinger (“Stinkefinger”) dem Publikum entgegenhalten um Missverständnissen vorzubeugen.
Achtung!
Stillgestanden!
Ich bin gekommen um euch Bericht zu geben wie die Versklavung der Welt voranschreitet. Und ich bin gekommen um den ewig gestrigen und den widerspenstigen unter Euch ins Gewissen zu reden endlich von eurem Streben nach Fairness und Menschlichkeit abzulassen.
Schließt euch an!
Wollt ihr die totale Bank!!??
Dann hört den neuen Schlachtruf:
Heil Wachstum! Heil den Banken! Heil der Globalisierung!
Unser größtes Ziel ist die globale Aufteilung der Funktionsräume in Finanzmarkt, Militärproduktion, Tourismus, Landwirtschaft und ein paar unwesentliche weitere Gebiete. All dieses erreichen wir dadurch, dass wir Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren.
Wir werden die Menschen zu willen- und gedankenlosen Marionetten machen. Zuerst müssen wir die Bauern versklaven, damit wir die genetische Gleichschaltung der Menschen weiter vorantreiben können. Wir schaffen uniforme Mutanten durch Manipulation der Erbanlagen. Unser strategischer Freund Monsanto praktiziert dies schon erfolgreich an den Pflanzen. Wartet noch ein paar kurze Jahre und dann uniformiert Monsanto auch eure Kinder. Die letzten gesunden Reste der Menschheit vertilgen wir dann durch Aspartam, Flourid und andere Gifte im Trinkwasser und im Essen. Und wo sich wider Erwarten noch ein Fünkchen eigenständiger Gedankentätigkeit oder gar geringe Widerstände regen setzen wir auf den großen Lauschangriff durch die Galileo-Satelliten und den Bundestrojaner um die letzten verblendeten Verfechter von Anstand und Menschenrechten zu erkennen und zu beseitigen.
Denkt immer daran: Was bei den Römern Brot und Spiele waren sind heute Hamburger und Dschungel-Camp.
Schließt euch an!
Wollt ihr die totale Bank!!??
Dann benutzt den neuen Schlachtruf:
Heil Wachstum! Heil den Banken! Heil der Globalisierung!
Wahrlich ich sage euch: Die Herrschaft von der Wirtschaft über das Militär ist schon eine beschlossene Sache. Und damit es nicht so auffällt haben wir den Celler Trialog wegen angeblichen Geldmangel eingestellt. Und das Schönste am Ganzen ist, dass die Riege der Demokratie fordernden Weltverbesserer uns auch noch glaubt dass es für eine Bank unmöglich ist die paar 100.000 € aufzubringen um diese Veranstaltung fortzusetzen. Außerdem haben wir es geschafft die Protokolle bis heute geheim zuhalten. Nur durch die Kenntnis der Teilnehmerliste ist es den destruktiven Feinden der globalen Bankenherrschaft gelungen einige Strategien zu ermitteln.
Wir haben es geschafft den unsäglichen Feinden der totalen Kontrolle glauben zu machen, dass am Hindukusch die Freiheit Deutschlands verteidigt wird. Unterstrichen haben wir diesen Standpunkt mit dem Hinweis auf die Unterdrückung der Frau, dem Verbot von Schulen und der Missachtung der Menschenrechte im Allgemeinen. Etwas geärgert hat es uns schon, dass in jüngster Vergangenheit ein paar vorwitzige Geologen mit der Meldung brillierten, dass es in Afghanistan Bodenschätze im Wert von mehreren Billionen Euro gibt. Hoffentlich glaubt man uns unsere Ahnungslosigkeit über diese Tatsache noch ein paar Jahre.
Die Kampfhandlungen die das Militär führt sehen wir nur als etwas intensivere Polizeimaßnahmen. Schon die Geschichte lehrt uns, dass kein Krieg gewonnen werden kann. Was Adolf mit seinen Schergen in Griechenland versucht hat und gescheitert ist, dass ist trotz seiner blutigen Brutalität ein unfähiger Versuch gewesen. Heute machen wir es ökonomisch: Die griechische Volksabstimmung wird durch Erpressung ausgehebelt. Der wahre Stratege kämpft in der heutigen Zeit mit Geld.
Die Nahrungsmittelspekulation ist die Splitterbombe der Gegenwart. Ein Demonstrant der kein Brot bezahlen kann, der hat auch keine Kraft einen Knüppel zu schwingen!
Nicht Schwerter zu Pflugscharen ist das Gebot der Stunde sondern Weizen zu Geld und weniger Weizen zu mehr Geld!
Verlacht die naiven Idealisten die eine gerechte Verteilung des Wohlstands fordern.
Schließt euch an!
Wollt ihr die totale Bank!!??
Dann lasst mich unseren neuen Schlachtruf hören:
Heil Wachstum! Heil den Banken! Heil der Globalisierung!
Und um euch jetzt zu zeigen wie erfolgreich wir in der Kontrolle fremder Staaten sind möchte ich euch zwei Beispiele aus der Praxis transparent darstellen.
Die Übernahme der Hypo Alpe Adria Bank durch die bayerische Landesbank wurde in vielen Kreisen als der Anschluss der Banken Österreichs nebst dem ganzen Balkan an das deutsche Volk gefeiert. Tatsächlich ging es aber nur darum die faulen Kredite an mafiöse Interessengruppen auf dem Balkan durch den deutschen Steuerzahler zu begleichen. Dieser geniale Schachzug kostet euch 3 bis 6 Milliarden €.
Noch viel besser haben wir es geschafft die faulen Hypotheken amerikanischer Habenichtse zu rekapitalisieren. Um die Kriege in Afghanistan und im Irak zu finanzieren brauchten wir hohe Steuereinnahmen, also haben wir beschlossen dass Jeder ein oder mehrere Häuser bauen durfte ohne dass nach der Rückzahlungsfähigkeit gefragt wurde. Nachdem das Projekt voll auf der Höhe lief haben wir unsere kriegsunwilligen Bündnispartner genötigt die verschachtelten Schuldverschreibungen von den Lehman Brothers zu kaufen. Dann haben wir diese Finanzgruppe Pleite gehen lassen und ihnen gemäß der Absprache mit unseren Verbündeten nicht geholfen. Also konnte in anderen Teilen der Welt dieses lustige Finanzunglück als Fehlinvestition glaubhaft klar gemacht werden. Der Finanzvorteil für uns belief sich hier auf knapp 400 Milliarden $.
Also merkt auf ihr ewig gestrigen Friedens-Apostel:
Wir führen die Kriege und ihr bezahlt sie!
Schließt euch an!
Wollt ihr die totale Bank!!??
Stürmt mit dem neuen Schlachtruf Straßen und Plätze:
Heil Wachstum! Heil den Banken! Heil der Globalisierung!
Unser wichtigstes Ziel ist ein globales Oligopol von Geld und Macht. Und in großen Schritten nähern wir uns dem Endergebnis. Nur 147 Konzerne kontrollieren sich selbst und insgesamt etwa 40% des globalen Bruttosozialproduktes – von den 50 einflussreichsten sind 45 Finanzkonzerne.
Schon sehr langfristig hatten wir geplant den Euro nicht an die Spitze der Weltwährungen zu lassen. Aus diesem Grund hatte zum Beispiel unser Mann bei Goldman Sachs Griechenland Währungsswap-Geschäfte vermittelt, so dass aus der Bilanz-Sicht weniger gegen einen Euro in Athen gesprochen hat.
Nach der Lehmann-Pleite ist dann ja auch die Pfandbriefbank Hypo Real Estate erwartungsgemäß in die Knie gegangen und nach der Verstaatlichung wurde ein sattes Bündel von etwa 300 Milliarden € schlechter Papiere in die Bad Bank eingelagert.
Die Frucht unserer langfristigen strategischen Maßnahmen bedeutete, dass wir ohne allzu großes Geschrei viele europäische Banken und Länder im Rating herab stufen konnten. Und dem europäischen Wahlvieh wurde glaubhaft versichert dass die Kosten von 500 Millionen € für eine europäische Rating-Agentur unbezahlbar seien. Die wichtigsten Medienunternehmen auf der Welt haben wir schon gekauft und unsere Lobbyisten agieren so geschickt, dass die meisten Politiker auf der Welt schon willfährig oder gar willenlos sind.
Nun hatten wir es fast geschafft. Der Euro Rettungsschirm reicht nicht mehr aus! Nun braucht Europa zusätzlich einen europäischen Stabilitätsmechanismus. Und um mittelfristig den Euro erweitert zu unterminieren haben wir es erreicht dass die europäische Zentralbank erste Währungsswap-Geschäfte von Amerika kauft um die Bilanz aufzupolieren. Diesmal sitzt unser Mann, der gleiche der für die Griechenland-Geschichte maßgeblich verantwortlich war auf der Käuferseite. Es ist ein gewisser Mario Draghi – heute Chef der EZB.
Seit neuestem droht der Chinese uns einen Strich durch die Rechnung zu machen: es gibt eine Vereinbarung darüber das Japan und China ihren gegenseitigen Handel in Zukunft zu einem großen Teil in Yuán abwickeln. Ziel der Aktion ist es nicht das globale Oligopol zu verhindern. Es soll viel mehr die Kontrolle des Systems in die chinesische Hände gelangen.
In der Hoffnung dass wir von der Strafe verschont bleiben und uns nicht der Occupy-Bewegung anschließen müssen ertönt unser Schlachtruf schon sehr viel kleinlauter:
Heil Wachstum! Heil den Banken! Heil der Globalisierung!
Wir fordern die totale Bank!